Anemonen - Pflanze des Jahres 2023

27. Februar 2023

Anemonen sind anmutige Erscheinungen, schon beim kleinsten Windhauch beginnen ihre Blüten elegant zu tanzen. Entdecken Sie die zauberhafte Vielfalt an Frühlings- und Herbstblühern und bringen Sie diese robusten und pflegeleichten Pflanzen in Ihren Garten oder auf Balkon und Terrasse.

Robuste Frühlings- und Herbstblüher

Mit ihren pergamentartigen Blüten auf dünnen Stielen sind die Anemonen anmutige Erscheinungen; schon beim kleinsten Windhauch beginnen ihre Blüten elegant zu tanzen. Die zarten Farben von Weiss über Rosa bis Purpur unterstreichen die filigrane Ausstrahlung zusätzlich. Trotzdem sind Anemonen sehr robuste und pflegeleichte Pflanzen.

Ihren Namen verdanken die Anemonen ihrem eleganten Spiel mit dem Wind. Er leitet sich vom griechischen Wort «anemos» für Wind ab. Auch die deutsche Bezeichnung Windröschen für die frühlingsblühenden Arten kommt nicht von ungefähr.

Die Gattung der Anemonen umfasst etwa 120 verschiedene Arten. Fast alle haben ihre Heimat auf der nördlichen Erdhalbkugel. Darunter sind die bei uns heimischen, frühlingsblühenden Arten wie das Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) oder das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) ebenso wie die aus dem asiatischen Raum stammenden Herbst-Anemonen.

Während die frühlingsblühenden Windröschen eher kleinwüchsig sind und ihre Blüten noch vor dem Blattaustrieb der Bäume entfalten, entwickeln sich die Herbst-Anemonen zu stattlichen Pflanzen von rund einem Meter Höhe, deren Blütezeit bis in den Oktober hinein reicht. Beide Anemonen-Gruppen sind ausgezeichnete Bienenweiden. Die Windröschen zählen zu den ersten Pflanzen, die den Insekten Nahrung bieten, die Herbst-Anemonen zu den letzten. Durch ihre spielerisch leichte Ausstrahlung verleihen Anemonen der Bepflanzung ein natürliches Flair.

Frühlingsboten

Die Frühlings-Anemonen nutzen die frühe Gunst der Stunde und öffnen bereits im März/April ihre Blüten – dann, wenn viel Licht zum Boden gelangt, weil die Bäume noch keine Blätter tragen. Auch viele Nachbarpflanzen sind noch in der Winterruhe und damit keine Konkurrenten, mit denen die Anemonen um Wasser, Nährstoffe und bestäubende Insekten buhlen müssen.

Balkan-Windröschen

Den Blütenreigen eröffnet das Balkan-Windröschen (Anemone blanda). Von Natur aus sind seine Blüten leuchtend blau; durch Züchtung entstanden auch weisse, rosa und lilafarbene Sorten. Höhe 10 cm.

Anemone blanda

Busch-Windröschen

Ab März/April können sich die Insekten am einheimischen Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) laben. Bei Regen halten sie ihre Blüten geschlossen. Höhe 10 – 15 cm.

Anemone nemorosa
Anemone sylvestris

Grosses Windröschen

Das Grosse Windröschen  (Anemone sylvestris) wird deutlich grösser als die anderen beiden Windröschen (Höhe ca. 30 cm). Auch blüht sie später, erst im Mai.

Anemone coronaria

Kronen-Anemone

Die Kronen-Anemone (Anemone coronaria) ist nur in milden Lagen winterhart, weshalb sie vor allem als Saisonpflanze im Topf angeboten wird. An milden Lagen können die Knollen im März/April 5 – 8 cm tief in den Boden gepflanzt werden.

Herbstschönheiten

Mit ihren grossen, zarten Blüten auf dünnen Stielen gleichsam schwebend, bilden die Herbst-Anemonen ab August bis Oktober eines der Highlights im Garten oder in Gefässen auf der Terrasse. Die imposanten Herbstschönheiten fanden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts den Weg von Asien in die europäischen Gärten. Bis heute haben sie nichts an Aktualität eingebüsst. Herbst-Anemonen sind sehr robust und pflegeleicht. An einem halbschattigen Standort mit nahrhaftem, tiefgründigem Boden gedeihen die Pflanzen über Jahre oder sogar Jahrzehnte prächtig. Da sie sich über unterirdische Rhizome verbreiten, müssen sie an gewissen Stellen sogar etwas im Zaum gehalten werden – unter Umständen mit einer Rhizomsperre.

Am besten werden Herbst-Anemonen im Frühling gepflanzt. So können sie bis im Herbst gut einwurzeln und überstehen die Kälte besser. Für den ersten Winter empfiehlt sich ein Winterschutz mit Laub und/oder Reisig. In Gärten und auf Terrassen trumpfen die Herbstschönheiten sowohl als Solitär oder in kleinen Gruppen als auch in gemischten Pflanzungen auf. Schöne Gartenbilder ergeben sich in lockeren, natürlich anmutenden Bepflanzungen und mit Ziergräsern. Da die Anemonen eher spät austreiben, lohnt sich zudem die Kombination mit frühen Stauden oder Zwiebelgewächsen. Werden die verblühten Blumen der Herbst-Anemonen regelmässig entfernt, bilden sich mehr neue Blüten. Dadurch kann die Pflanze allerdings ihre wolligen, sehr zierenden Samenstände nicht bilden. Auch als Schnittblumen bieten sich die Herbst-Anemonen an. Sie sollten erst geschnitten werden, wenn die oberste Blüte aufgeblüht und Seitentriebe vorhanden sind.

Seinen Ursprung hat das heutige Herbst-Anemonen-Sortiment vor allem in drei botanischen Arten: Anemone hupehensis, Anemone japonica und Anemone tomentosa. Durch Kreuzung und Auslese sind verschiedene Hybriden und Sorten entstanden, deren Blütenfarben sich von Weiss über Rosa bis Purpur und die Wuchshöhen zwischen 40 und 120 cm bewegen. Etliche Sorten, die bereits vor rund 150 Jahren entstanden, zählen noch heute zu den Top-Sorten, so z.B. 'Honorine Jobert' von 1858.

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